Bauaufgabe: Neubau von Wohn- und Geschäftshäusern am Kaffeelager im nördlichen Überseequartier
Standort: Osakaallee 2-4 und 6-8, Am Sandtorkai 2-4, Singapurstraße 1, 20457 Hamburg-HafenCity
Bauherr: Überseequartier Beteiligungs GmbH bestehend aus ING Real Estate Germany GmbH, Groß & Partner Grundstücksgesellschaft mbH, SNS Property Finance (vormals Bouwfonds Property Finance), Hamburg
Technische Gebäudeausrüstung: Ingenieurgesellschaft Ridder – Meyn – Nuckel, Norderstedt
Tragwerksplanung: Dröge – Baade – Nagaraj, Salzgitter-Thiede
Bauphysik: ITA Ingenieurgesellschaft, Wiesbaden
Brandschutz: hhp Berlin, Berlin
Konstruktion / Material: Stahlbeton Massivbauweise mit verklinkerter Vorhangfassade, Sonnenschutzschiebeelemente aus Aluminium, verglaste Loggien, Natursteinböden in öffentlichen Innenbereichen, Eichenparkett
Baufertigstellung: 10/2010
Das Konzept zielt auf das Zusammenspiel unterschiedlicher prismatischer Kuben, die sich mit ihrer Außenkante zu den Verkehrsstraßen hin verschließen. Zugleich antworten sie auf die Maßstäblichkeit der historischen Speicherbauten und der weiten
Wasserflächen und öffnen sich durch Fugen und Einschnitte zum Boulevard hin. Der Wohnturm am St. Annen-Platz markiert die Eingangssituation des Überseequartiers. Im Schnittpunkt von Boulevard und Quartiersgassen entsteht der Kaffeeplatz als Mittelpunkt des Quartiers.
Von den insgesamt vier Baukörpern dieses Entwurfes formuliert der Wohnturm am St. Annen-Platz als deutliches Zeichen den Eingang zum Überseequartier in der HafenCity. Trotz der vorgeschriebenen Höhenbeschränkung auf 60 Meter wurde eine Proportionalität des Baukörpers gewählt, die sowohl nach wirtschaftlichem Maßstab als auch in Bezug auf das unmittelbare urbane Gefüge äußerst gelungen ist. Die flexiblen Nutzungsmöglichkeiten der Einheiten, die sowohl als Wohn- wie auch als Arbeitsbereiche funktionieren, sowie die Möglichkeit der Erweiterung bzw. Zusammenlegung zeichnen die Baukörper als flexible Hybride aus. Die Architektursprache nimmt Bezug auf die umliegenden Gebäude der Speicherstadt. Als Neuinterpretation der gegebenen Backsteinarchitektur zeigt sie ein weniger rigides, spielerisch aufgelöstes Erscheinungsbild. Durch die zum Einsatz kommenden Materialien fügt sich die Bebauung harmonisch in die umgebende städtische Struktur, ohne diese zu konterkarieren. Der Entwurf bewahrt und stärkt die Identität des Ortes.