BDA Hamburg Architektur Preis 2010

Bauaufgaben: Neubau des 14-stöckigen Hauptsitzes der Spiegel-Gruppe sowie eines weiteren Bürogebäudes (Ericus-Contor) auf der Ericusspitze am östlichen Rand der HafenCity
Standorte: Ericusspitze 1, 20457 Hamburg-HafenCity
Bauherr: Robert Vogel GmbH & Co. Kommanditgesellschaft, Hamburg
Architekten: Henning Larsen Architects, Höhler + Partner
Projektmanagement: ABG Baubetreuung Gesellschaft mbH & CO.
Landschaftsarchitekten: WES & Partner Landschaftsarchitekten, Hamburg
Tragwerk: Dr. Binnewies, Hamburg
Generalfachplaner: DS-Plan AG, Köln
Gebäudetechnik: ISR Schlegel und Reußwig GmbH, Hamburg
Lichtplanung: Kardorff Ingenieure Lichtplanung GmbH, Berlin
Kantine: Ippolito Fleitz Group, Stuttgart
Konstruktion / Material: 14-stöckiger Hochbau, Betonbau, Ziegelfassade in den unteren Geschossen, vorgehängte Metalldoppelfassade in den oberen Geschossen
Baufertigstellung: 08/2011
 

Das neue 14-stöckige Spiegel Headquarters ist der dominante Teil des Neubaukomplexes auf der Ericusspitze, zu dem auch das Ericus-Contor gehört. Als architektonische Landmarke bildet das „Spiegel“-Gebäude einen attraktiven Arbeitsplatz, dessen transparentes Innenlayout zufällige Begegnungen kultiviert und Synergie fördert. Die Gebäude kreieren zwei einladende öffentliche Plätze und schaffen so einen Wert für die Stadt – einen eher städtischen Platz für die Ankunft von Verkehr und einen offenen Außenplatz zum Verweilen, gegen Verkehrslärm abgeschirmt und mit Treppenstufen Richtung Kaipromenade und Lohsepark. Der gemeinsame skulptural geformte Sockel kontrastiert intensiv mit den weichen, filigranen Glaskuben. Rote Ziegel und Mauerwerk schaffen eine Verbindung zur historischen Speicherstadt, die modernen Glasfassaden erinnern an Schiffssegel. Der nachhaltige Gebäudekomplex entspricht den hohen Ansprüchen des internationalen Labels Green Building und des Umweltzeichens Gold der HafenCity.

Mit dem Bau an der Ericusspitze wird das weltbekannte Medienunternehmen „Der Spiegel“ seiner Bedeutung auch in seinem städtebaulichen Auftritt gerecht. Als Landmarke besetzt es die städtebaulich so wichtige Position am östlichen Ende des HafenCity-Areals. Mit den beiden skulptural geformten Solitären gelingt eine Durchlässigkeit des öffentlichen Raums und gleichzeitig seine Gliederung. Während nach Westen ein sich weitender Eingangsbereich entsteht, wird nach Osten ein etwas ruhigerer Platz zum Verweilen angeboten, der über eine zukünftige Verbindung zum Lohsepark noch überzeugender eingebunden sein wird. Überzeugend ist auch die kontrastierende Behandlung zwischen Sockel und gläsernen Aufbauten. Während der rote Ziegel die Verbindung zu den vorhandenen Kaimauern sucht, entwickeln sich die gläsernen Aufbauten in zeichenhafter Abstraktion. Die Assoziation von Schiffssegeln, die im Wettbewerb noch durch eine deutlich in Erscheinung tretende zweite textile Fassadenebene unterstützt wurde, konnte leider in der Umsetzung nicht eingehalten werden. Innenräumlich überrascht das Gebäude mit einem enormen räumlichen Angebot für die Mitarbeiter. Die ursprüngliche räumliche Differenzierung zwischen den Nutzungsbereichen hinter dem großen Fenster und den übrigen Bürobereichen wurde in der Umsetzung leider nur teilweise erfüllt. Insgesamt stellt das Gebäude ein herausragendes Beispiel dar, wie die Präsentation einer Unternehmenskultur und die berechtigten Wünsche einer Stadt gut zueinanderfinden können.